Spezialwissen Boden-Abhagerung in Blühstreifen
Abhagerung bezeichnet einen Prozess, bei dem dem Boden gezielt Nährstoffe entzogen werden, um das…
Der Klimawandel und die Krise der Biodiversität zählen zu den drängendsten Herausforderungen für die Landwirtschaft. Die Anwendung von Pflanzenkohle kann zur Anpassung an den Klimawandel beitragen, in dem das Wurzelwachstum von Pflanzen gefördert und der langfristige Aufbau von organischer Bodensubstanz stimuliert wird. Mehrjährige Blühstreifen tragen ebenfalls zum Humusaufbau bei und unterstützen die Stabilisierung der Biodiversität in intensiv genutzter Kulturlandschaft. Beide Maßnahmen sind vielen Landwirten bekannt und werden z.T. angewandt, jedoch wird ihr Potential noch nicht voll ausgeschöpft. Pflanzenkohle wird im Gemüsebau aufgrund fehlender Praxisempfehlungen, hoher Kosten und mangelnder Erfahrung bei der Ausbringung noch kaum angewendet. Blühstreifen werden meist nur einjährig eingesät, obwohl mehrjährige Blühstreifen einen höheren ökologischen Nutzen aufzeigen.
PK-BiG wird kulturspezifische Anwendungsempfehlungen und Ausbringtechniken für pflanzenkohlehaltige Dünger für verschiedene Gemüsearten gemeinsam mit Landwirten entwickeln und testen. Zudem sollen Hemmnisse zur Etablierung von mehrjährigen Blühstreifen im Gemüsebau erfasst und abgebaut werden.
Wollen wir die Anwendung von Pflanzenkohle als Bodenverbesserer und Klimaschützer großräumig etablieren, müssen Landwirt*innen die Anwendung von Pflanzenkohle in ihren Betriebsablauf einfach integrieren können.
Das sind Fragen, die wir im Feld und im Forschungsgewächshaus in diesem Projekt untersuchen. Und was haben wir alle davon?
Indem CO2 dauerhaft der Luft entzogen und der Kohlenstoff in Pflanzenkohle langfristig im Boden gespeichert wird, trägt dies zur Kühlung unseres Klimas bei.
Pflanzenkohle kann die Bodenstruktur verbessern. Sie hilft dabei, den Boden zu belüften und die Wasserhaltekapazität zu verbessern. Dies ermöglicht eine bessere Durchdringung von Wasser, Luft und Wurzeln in den Boden.
Pflanzenkohle kann Nährstoffe im Boden zwischenspeichern und für Pflanzen verfügbar machen. Dies trägt auch dazu bei, die Auswaschung von Nährstoffen zu reduzieren.
Pflanzenkohle fördert die Ansiedlung und Aktivität nützlicher Bodenmikroorganismen. Durch die Bereitstellung eines Lebensraums und Nährstoffquellen für Mikroorganismen kann Pflanzenkohle die biologische Aktivität im Boden steigern und die Bodengesundheit fördern.
Pflanzenkohle wird aus Pflanzenresten hergestellt und ist sehr stabil. Auch im Boden. Da die Pflanzen vorher CO2 aus der Luft entnommen haben, wird die Menge an CO2 in der Atmosphäre reduziert und somit das Klima aktiv gekühlt. Jedes Jahr wird eine kleine Menge Pflanzenkohle – gemischt mit Nährstoffen – auf die Felder aufgebracht. Mit der Zeit entsteht dann eine sehr fruchtbare Schwarzerde (Terra Preta).
Pflanzenkohle kann Schadstoffe im Boden aufnehmen und festhalten. Dies schützt Pflanzen ganz konkret vor negativen Auswirkungen.
Gepflanzt, gesät, ein- oder doch besser mehrjährig? Wir prüfen, wie vor allem mehrjährige Blühstreifen am besten in den Betriebsablauf des Gemüsebaus integriert werden können. Herausforderungen für ihren praktikabelen Einsatz sind die kurzen Standzeiten der Gemüsekulturen, viele Überfahrten, Flächenwechsel und die Anreicherung von unliebsamen Samen im Boden.
Blühstreifen können die Biodiversität von Insekten in unserer intensiv genutzten Kulturlandschaft durch ihr Angebot an Nektar, Futterpflanzen und Schutz stabilisieren und steigern. Das ist wichtig für uns, da Insekten durch ihre Ökosystemdienstleistungen, wie die Bestäubung und Schädlingsbekämpfung unsere Nahrungsversorgung sichern. Die Insektendiversität hat in unserer Kulturlandschaft in den letzten Jahren stark abgenommen.
Die Pflanzen im Blühstreifen bieten Nektar, Samen und Blätter für viele Insekten als Nahrung an.
Wird der Aufwuchs über den Winter stehen gelassen, bieten Blühstreifen wichtige Überwinterungshabitate für viele Insekten. Werden die Blühstreifen dagegen im Herbst umgebrochen, können die Insekten hier nicht überwintern und stehen im nächsten Frühjahr auch nicht als natürliche Schädlingsbekämpfung bereit.
Die Larven der Florfliege und parasitärer Wespen ernähren sich von Läusen und Schadschmetterlingsraupen, z. B. dem Kohlweißling. Damit die erwachsenen Tiere ebenfalls Nahrung finden und sich wieder fortpflanzen können, brauchen sie ein reiches Nektar- und Pollenangebot. So erhalten wir an den Feldern eine natürliche Schädlingsbekämpfung.
Das Pflanzenmaterial, als Nahrung für Regenwürmer, und die Bodenruhe führen zum Humusaufbau und CO2-Speicherung. Durch die permanente Bedeckung des Bodens wird Erosion vermieden.
Abhagerung bezeichnet einen Prozess, bei dem dem Boden gezielt Nährstoffe entzogen werden, um das…
Im Projekt PK-BiG hat sich gezeigt, dass die Anwendung von Pflanzenkohle im Boden potenziell die Wirksamkeit von…