Gartenbau Deininger – Case Study: Einsatz von Pflanzenkohle zur Abhagerung in Blühstreifen


Einsatz von Pflanzenkohle in Blühstreifen

Fragestellung
& Eckdaten

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Kann durch die Anwendung großer Mengen Rohpflanzenkohle der Unkrautdruck bei der Anlage von Blühstreifen reduziert und gleichzeitig eine CO2-Senke im Boden geschaffen werden?

Produkt & Dosierung

Carbex 3-5mm mit 5t/ha-20t/ha

Ausbringung

von Hand

Pflanzkultur

Blühmischung

Das habe ich gemacht

Herstellung pflanzenkohle-basierter Düngergranulate

Trotz teilweiser aufwendiger Anlage von Hand und verzögerter Lieferung konnten auf 3 Betrieben insgesamt 4 Flächen angelegt werden (2 von Hand, 2 mit Kastenstreuer).

Abbildung:  Blühfläche mit Pflanzenkohle nach dem Verteilen von Hand.

Das habe ich gemessen

Die Deckung und die Anzahl der aufgelaufenen Arten getrennt nach Ackerwildkräutern und Arten der Blühmischung.

Das kam heraus

Drei Streifen konnten hinsichtlich des Auflaufens der Blühmischung und der Ackerbegleitflora untersucht werden; ein Blühstreifen wurde nicht gesät, sondern in betriebsüblicher Praxis als Jungpflanzen gesetzt und mit der Handhacke Unkrautfrei gehalten, so dass eine Datenaufnahme nicht möglich war. Die Unterschiede zwischen den Streifen waren aufgrund der räumlichen Distanz, der Lage, der Anlagezeitpunkte und verwendeten Blühmischungen größer als die Auswirkungen des Einsatzes der Pflanzenkohle. Dennoch konnte bei der Fläche mit Sonnenblumen beobachtet werden, dass diese gerade auf der Teilfläche mit 20 t Pflanzenkohle pro Hektar besonders groß wurden (Durchschnittliche Höhe der Vegetation 20 t/ha: 1.4 m; 10 t/ha: 1.1 m; 5 t/ha: 1 m; pflanzenkohlefrei: 0.9 m).

Abbildung: Ergebnisse (je 5 1m2 Plots pro Fläche) für die drei im Projekt kartierten Blühstreifen bzgl. Deckung und Anzahl aufgelaufener Arten, getrennt nach Ackerwildkräutern und Arten der Blühmischung.

Das habe ich gelernt

Das mache ich wieder so

Für die Anlage der Kombi-Blühstreifen sollte die Pflanzenkohle in einer Form angeboten werden, die mit einer breiten Palette an Streuern ausgebracht werden kann. Aktuell ist der Einsatz wirtschaftlich uninteressant. Die Ausbringung von großen Mengen an Pflanzenkohle auf Blühstreifen ist unter den jetzigen Bedingungen nicht empfehlenswert. (a) Die hohen Preise von Pflanzenkohle sprechen gegen die Anwendung ohne direkten monetären Nutzen für den Gemüsebauern. Zudem (b) ist die Ausbringung von großen Mengen sehr zeit- und kostenintensiv. Aufgrund der geringen Schüttdichte sind viele Überfahrten nötig und bei kleinvolumigen Streuern auch mehrfaches Beladen nötig, so dass die Gemüsebauern dies als nicht praktikabel ansehen und es auch zur Bodenverdichtung kommen kann. (c) Die Auswirkungen der Pflanzenkohle auf die Vegetation ist zudem nicht klar. Es braucht weitere Versuche, ggf. auch mit Saatgut von gebietsheimischem Segetalarten, um, auch aus naturschutzfachlicher Sicht, die Auswirkungen abschätzen zu können.

Das mache ich beim nächsten Mal anders

Das Säen der Blühstreifen erfolgt immer kurz nach dem Ausbringen und Einarbeiten der Pflanzenkohle in den Boden. Es ist davon auszugehen, dass die vorhandenen Nährstoffe innerhalb dieser kurzen Zeit nicht gebunden wurden. Experten schätzen, dass zwischen Ausbringen und Säen, mindestens ein dreiviertel Jahr gewartet werden sollte, um Effekte zu erzielen.

2560 1440 Freiland FK

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