Spezialwissen
Boden- Abhagerung
Karoline Borner • April 2025
Abhagerung bezeichnet einen Prozess, bei dem dem Boden gezielt Nährstoffe entzogen werden, um das Wachstum bestimmter, mageren Boden liebende Pflanzen zu fördern und unerwünschte Beikräuter zu unterdrücken. Eine Methode zur Abhagerung ist der Einsatz von Pflanzenkohle.
Funktionsweise der Abhagerung mit Pflanzenkohle:
Unbeladene Pflanzenkohle besitzt die Fähigkeit, Nährstoffe aus ihrer Umgebung aufzunehmen und in ihrer porösen Struktur zu speichern. Wird eine hohe Menge davon auf einer Fläche ausgebracht, kann sie dem Boden temporär Nährstoffe entziehen. Dieser Effekt kann bei der Anlage von Blühflächen genutzt werden, um das Wachstum nährstoffliebender Beikräuter zu hemmen, während die in Blühmischungen enthaltenen Pflanzenarten, die auch auf nährstoffärmeren Böden gut wachsen, einen Wachstumsvorteil gegenüber den Beikräutern erlangen können.
Die Pflanzenkohle bewirkt also eine Nährstoffimmobilisierung im Boden. Dieser Effekt ist besonders zu Beginn des Wachstums der Blühmischung erwünscht. Wird der Blühstreifen später wieder als Anbaufläche genutzt, kann die mit Nährstoffen angereicherte Pflanzenkohle diese langsam wieder freisetzen und so ihre positive Wirkung auf den Boden und die Kulturpflanzen entfalten. In der praktischen Anwendung hat sich gezeigt, dass in Kombination mit einer vorbereitenden Bodenbearbeitung (“falsches Saatbett”) hohe Gaben von Pflanzenkohle die Anlage von blütenreichen und unkrautarmen Blühstreifen unterstützen können.
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